Ein Skandal um fehlerhafte Hüftprothesen beunruhigt derzeit Österreich. Bei den mangelhaften Implantaten des Hestellers „DePuy“ und dessen Tochterunternehmens „Johnson und Johnson“ wurde ein verstärkter Metallabrieb festgestellt, der bei den Trägern zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Das Unternehmen DePuy rief sein ASR™ XL Hüftpfannensystem und Hüft-Oberflächenersatzsystem bereits im August 2010 freiwillig zurück.

Prim. Dr. Josef Hochreiter, Präsident der Österreichische Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, geht davon aus, dass in Österreich 230/240 Implantate von der Rückholaktion betroffen sind, also 1-1,5 Prozent aller operierten 18.000 Hüftimplantate

pro Jahr. Den Ärzten rät Prim.Hochreiter, die betroffenen Patienten zu einer klinischen Untersuchung einzuberufen und eine Bestimmung der Metallionenkonzentration im Blut durchführen zu lassen. Wenn eine klinisch auffällige Situation vorliegt, bzw. wenn die Metallionenkonzentration bestimmte Werte überschreitet, dann ist dem Patienten die Revision zu empfehlen. Wenn das nicht der Fall ist, soll eine Observation und eine engmaschigen Kontrolle durchgeführt werden.

Entscheiden für die Zukunft hält Prim. Hochreiter die Einführung eines Endoprothesenregisters, dass es seit 2008 bereits in Österreich gibt, allerdings noch nicht verpflichtend ist.

"Ein Prothesenregister ist sehr sehr sinnvoll, deswegen kämpfen wir auch so sehr darum, und deswegen hat Österreich auch in einer gewissen Vorreiterrolle in Mitteleuropa ein solches etabliert.

Denn über Endoprothesenregister ist es möglich, frühzeitig Implantatversagen festzustellen. Und damit zu einem Zeitpunkt eine Rückholaktion zu starten, wo noch nicht allzuviel implantiert ist."

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