Die Frau sah das drohende Unheil nicht kommen. Sie hatte frühmorgens ihre Kinder zur Schule gebracht, kam zurück zu ihrer Wohnung, wollte die Tür grad aufschließen. Da stürzte plötzlich aus einem Versteck ihr Noch-Ehemann hervor. Er attackierte sie gnadenlos mit einem Messer. 

„Ihnen war gleichgültig, ob ihre Frau stirbt. Mit dem Stich in den Hals haben Sie den Tod Ihrer Frau mindestens billigend in Kauf genommen“, stellte der Vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung fest. Der Angeklagte war mit seiner Familie aus Afghanistan geflohen und 2020 in Deutschland angekommen. Er hatte offenbar Probleme, die hiesigen Gepflogenheiten anzuerkennen und zu respektieren, meinte der Richter weiter. „Im Gegensatz zu Ihrer Frau und den gemeinsamen Kindern, die sich schnell an die deutschen Verhältnisse angepasst haben.“

Eine traurige Feststellung: Tötungsversuche zwischen Ex-Partnern, insbesondere mit Männern als Täter und Frauen als Opfer, sind Prozessalltag am Landgericht Braunschweig. Der Fall der Messerattacke von Schöningen aus dem Januar 2024 wurde im September 2024 vor der 9. großen Strafkammer verhandelt. Der Angreifer wurde verurteilt, das Urteil ist zum Zeitpunkt der Podcast-Aufnahme noch nicht rechtskräftig. In der neusten Folge des True-Crime-Podcasts „Tatort Niedersachsen“ spricht Gastgeber Hendrik Rasehorn mit dem Freien Journalisten Dirk Fochler. Der versierte Gerichtsreporter berichtete für unsere Redaktion von den Verhandlungstagen.

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